Die Familie

Martina und Martin Grob - stolze Büffelhalter aus Allmannshofen

"Leidenschaft für Landwirtschaft ... und seit einigen Jahren auch für Wasserbüffel.", so würden wir, Martina und Martin Grob, unseren Lebensalltag in einem Motto zusammenfassen.

 

Wir sind beide in der Landwirtschaft auf den elterlichen Betrieben aufgewachsen und haben uns mit Stolz dazu entschieden, dieser Berufung mit viel Herzblut nachzugehen. Im Jahr 2014 wagten wir dann den entscheidenden Schritt in die Selbstständigkeit und sind praktisch bei Null in die Wasserbüffelhaltung eingestiegen.


Foto: dlv


Der Betrieb

Extensive Weidehaltung, in Anlehnung an die Kriterien des ökologischen Landbaus

Weidehaltung im Allmannshofer Ried
Weidehaltung im Allmannshofer Ried

Auf unserem Betrieb in Allmannshofen bewirtschaften wir eine Gesamtfläche von ca. 50 Hektar (ausschließlich Grünland). Über 30 Hektar davon stehen unseren Büffeln als Weidefläche von März bis November zur Verfügung. Auf den verbleibenden Wiesen wird Heu als Futter für die Wintermonate gewonnen. Sofern keine Winterweide zur Verfügung steht, verbringen die Tiere die kalte Jahreszeit im Offenlaufstall.

 

Bei der Fütterung setzen wir ausschließlich auf Weidegras (Sommer) und Heu (ganzjährig) und verzichten damit vollständig auf die Zufütterung von Silage oder Kraftfutter. Um unsere Büffel mit den notwendigen Mineralstoffen zu versorgen, erhalten diese Minerallecksteine.

 

Bei einem Großteil unserer Flächen haben wir uns für die Einhaltung von landesweiten, freiwilligen Vertragsnaturschutzprogrammen (VNP) entschieden, die beispielsweise eine extensive Beweidung ohne zusätzliche Düngung und Pflanzenschutz vorschreiben. Darüber hinaus haben wir uns freiwillig dazu verpflichtet, auch die übrigen Flächen nach diesen Maßgaben und damit auch überwiegend nach den Kriterien des ökologischen Landbaus (EG-Öko-Verordnung) zu bewirtschaften.

 

Unser größtes Anliegen ist es, unseren Tieren durch die Beweidung eine an ihre Art angepasste Haltung zu ermöglichen. Unsere Flächen befinden sich allesamt in feuchten Niedermoorstandorten, die maschinell nur eingeschränkt oder schwierig zu bewirtschaften sind. Die Beweidung stellt damit, sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht, eine äußerst effiziente Methode der Bewirtschaftung dar und dient gleichzeitig der Landschaftspflege.


Die Herde

65 Tiere unter der Leitung von Bulle "Manfred"

Büffelherde nach Weideauftrieb
Büffelherde nach Weideauftrieb

Unser erster Wasserbüffel kam im Oktober 2014 auf den Hof - unser Bulle "Barny". Kurz darauf kamen fünf weibliche Tiere dazu, die damit den Grundstein für unsere Herde legten. Der erste Nachwuchs kam im Januar 2016 auf unserer Winterweide zur Welt. Wir konnten uns über vier gesunde Kälber freuen.

 

Um unsere Mutterkuhherde nochmals zu erweitern, haben wir im April 2016 weitere weibliche Büffel zugekauft. Heute umfasst unsere Herde nun ca. 65 Büffel.

 

Wie bei Wasserbüffeln üblich, sind auch unsere Tiere äußerst friedlich, zutraulich und stark personengebunden. In gewissen Situationen können sie aber auch einen sehr eigenwilligen und sturen Charakter einnehmen. Insbesondere dem Bullen sollte man stets den nötigen Respekt zollen.


Das Tier

Zutraulich und friedlich, aber gleichzeitig stur und eigenwillig

"Uschi" - unsere Älteste unter den Damen
"Uschi" - unsere Älteste unter den Damen

Die heute in Europa heimischen Wasserbüffel (Bubalus arnee) gehören zur Familie der Rinder (Bovinae) und der Gattung der Asiatischen Büffel (Bubalus) an. Weltweit existieren über 150 Mio. Tiere. In Europa sind diese jedoch vorwiegend in den südlichen Breitengraden, wie etwa Italien oder Rumänien, zu Hause. Allein in Italien leben über 150.000 Tiere, während der Bestand in Deutschland gerade mal ca. 3.500 Tiere umfasst.

 

Wasserbüffel wurden im asiatischen Raum ursprünglich hauptsächlich als Zugtier im Reisanbau eingesetzt, da sich die Tiere, im Gegensatz zum bekannten Hausrind, vor Wasser nicht scheuen. Bis heute dienen Büffel im asiatischen Raum jedoch als bedeutende Nahrungsquelle für Fleisch und Milch. Gerade im indischen Raum ist der Büffel wertvoller Fleischersatz für die "heiligen" Kühe.

 

Wasserbüffel haben einen gedrungenen, tonnenförmigen Rumpf und ein sehr markantes, stark abfallendes Becken. Sie haben große, breite, langschalige und besonders harte Klauen und im Querschnitt dreieckige, stark gerippte, sichelförmige, nach hinten verlaufende Hörner. Je nach Jahreszeit haben sie ein mehr oder weniger dichtes schwarz/graues Fell, das gegenüber den Hausrindern etwas spärlicher, gleichwohl aber deutlich länger erscheint. Die Lebenserwartung liegt mit bis zu 25 Jahren sehr hoch.

 

Büffel sind von Haus aus sehr gesund bzw. sehr wenig anfällig gegenüber Krankheiten. Das liegt einerseits an der bis dato noch untergeordneten Zuchtarbeit, andererseits aber an ihrer Anatomie. Im Vergleich zu herkömmlichen Rindern haben Büffel äußerst harte Klauen und eignen sich somit beispielsweise hervorragend zur Beweidung von feuchten/nassen Flächen. Die dauerhafte und langfristige Einwirkung von Feuchtigkeit führt bei Büffeln zu keinerlei Problemen.

 

Des Weiteren haben Wasserbüffel eine äußerst gute Futterverwertung: So sind sie zum Einen in der Lage, einen deutlich höheren Zellulose-Gehalt als sonstige Rinder zu verwerten und diesen sinnvoll in Energie umzusetzen. Zum Anderen neigen Büffel dazu, auch minderwertigere Gräser wie Binsen, Seggen, Brennnesseln oder Schilf zu fressen. Was von Rindern also verschmäht oder nur unnötigen Ballast darstellen würde, ist für den Wasserbüffel absolut verwertbares Futter.

 

Die Milch der Wasserbüffel hat einen doppelt so hohen Fett- und deutlich höheren Eiweißgehalt als Kuhmilch. Außerdem enthält sie im Vergleich sehr viel Eisen, Kalzium und Vitamin A, B, C & E, sowie deutlich weniger Cholesterin.

 

Markant für Büffelfleisch ist der geringe intramuskuläre Fettanteil. Das Fleisch der Wasserbüffel hat dagegen eine äußere Fettschicht, weshalb das Fleisch als solches sehr mager ist. Geschmacklich und farblich erinnert es an eine Mischung aus Rind und Wild.


Die Philosophie

Ökonomie und Ökologie im Einklang

Martin Grob mit Leitkuh "Kathi"
Martin Grob mit Leitkuh "Kathi"

"Ökonomie und Ökologie im Einklang",  - für uns seit jeher eine Herzensangelegenheit. Es ist stets unser Bestreben, in all unseren Handlungen diese beiden Faktoren zu erfüllen.

 

Wir greifen bei unseren extensiven Weideflächen ausschließlich auf nasse, feuchte, sumpfige oder anmoorige Standorte zurück, die maschinell nur schwer zu bewirtschaften sind oder vom Bewuchs eher minderwertig eingestuft werden. Aufgrund der positiven Eigenschaften der Büffel (siehe "Das Tier"; z.B. bessere Futterverwertung), sind wir jedoch in der Lage, einen deutlich höheren ökonomischen Nutzen als bei konventioneller Bewirtschaftung zu erzielen.

 

Aber auch auf ökologischer Seite können wir durch Beweidung zwei bedeutende Effekte realisieren: So sparen wir auf der einen Seite mindestens zwei  komplette Mähvorgänge pro Jahr und damit Diesel und den Einsatz von Maschinen. Auf der anderen Seite erzielen wir parallel aber auch positive Effekte auf den Wiesenbrüterschutz. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Abschnitt "Der Vogelschutz".


Die Marke

Schwabenbüffel - eine offiziell eingetragene Marke

Unter dem Schutz der eigenen Marke "Schwabenbüffel" vermarkten wir all unsere Produkte aus eigener Herstellung. Eine Marke steht für Einzigartigkeit, Qualität und Bewusstsein, mit all seinen dahinter stehenden Werten.

 

Schwabenbüffel steht für regionale, nachhaltige und tierfreundliche Produktion, in Anlehnung an die Kriterien des ökologischen Landbaus. Wir arbeiten mit Leidenschaft, und diese Leidenschaft teilen wir auch bis zum Schluss mit unseren Tieren. Wir garantieren damit höchstes Tierwohl und verpflichten uns selbst, unsere eigenen Werte und unsere Philosophie in unserem täglichen Handeln umzusetzen . 

 

Unschwer erkennbar symbolisiert das Schwabenbüffel-Logo das Profil eines Büffelkopfes. Bei genauerem Betrachten wird man erkennen, dass der Kopf aus exakt sechs Strichen gezeichnet wurde, was gleichzeitig die Anfänge unseres Betriebes darstellen soll - zum Zeitpunkt der Betriebsgründung hatten wir eine sechs-köpfige Herde.  Wer das Logo noch genauer betrachtet wird erkennen, dass das imaginär angedeutete Nasenloch des Büffels eigentlich ein kleines "m" ist. Dieses kleine "m" ist angelehnt an den Anfangsbuchstaben unserer beiden Vornamen Martin und Martina und soll dem Logo so einen individuellen und einzigartigen Charakter, angelehnt an seine Gründer, verschaffen. 


Der Vogelschutz

Wasserbüffel im Einsatz für den Wiesenbrüterschutz

Büffelherde im Wiesenbrüterschutzgebiet
Büffelherde im Wiesenbrüterschutzgebiet

Mit der Beweidung erzielen wir einen äußerst wertvollen ökologischen Effekt, v.a. im Sinne des Vogelschutzes: Knapp 4,5 Hektar unserer Weideflächen sind Eigentum des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) - Kreisgruppe Augsburg. Diese, und auch weitere unserer Flächen befinden sich allesamt in einem sogenannten Wiesenbrüterschutzgebiet. Zusammen mit dem LBV möchten wir im Rahmen dieses Projektes den Wiesenbrüterschutz in diesem Gebiet fördern und weiter voran bringen.

 

Durch die Anwesenheit der Büffel und u.a. auch durch deren Ausscheidungen, bietet sich den Wiesenbrütern ein umfangreiches Nahrungsspektrum an Insekten und Würmern. Gleichzeitig schaffen die Tiere z.B. durch das Anlegen von Suhlen oder alleine durch die Beweidung einzigartige Lebensräume und Brutmöglichkeiten für einige bedrohte Wiesenbrüterarten.

 

Mehr Infos zum Wiesenbrüterschutz, auch in Kombination mit Beweidung, erhalten Sie beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) - Kreisgruppe Augsburg: augsburg.lbv.de

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Flyer - LBV Augsburg
Alle Aktivitäten, Projekte und Termine im Überblick
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